Dass ein elektischer Roller aus weniger Bauteilen besteht, als ein üblicher Verbrenner, wirkt sich leider noch nicht auf die Preise aus: Da sind bei den 45-km/h-Rollern schnell bis zu 4.000 Euro fällig. Die Motorradmarke Kymco will das mit seinem ersten Elektroroller, dem Like 125 EV, anders machen. Der E-Roller soll lediglich um die 1.200 Euro kosten.
Trotz des günstigen Preises erscheinen die technischen Daten des Like 125 EV solide. Die Reichweite wird vom Hersteller mit bis zu 200 km angegeben, das ist mehr als ausreichend für Pendeln in der Stadt und kurze Ausflüge. Der Nabenmotor am Heck leistet 3.200 Watt bzw. 4,3 PS und bietet ein Drehmoment von 124 Nm.
Die Leistung mag auf den ersten Blick etwas schwach erscheinen, doch sollte man bedenken, dass die Kraftentfaltung bei E-Antrieben anders ist als bei Verbrennern. So ist das Drehmoment schon bei niedrigen Geschwindigkeiten voll abrufbar und sollte mehr als genug für ein zügiges Vorankommen sein. Als Höchstgeschwindigkeit gibt Kymco 45 km/h an, damit erfüllt der E-Roller die gesetzlichen Vorgaben für das Fahren mit der Führerscheinklasse AM.
Akkus lassen sich einzeln entnehmen und laden
Der Clou beim Like 125 EV sind die modularen Batteriepacks, berichtet Golem. Unter dem Sitz des E-Rollers ist Platz für fünf einzeln entnehmbare Akkus, die jeweils 6 Kilogramm wiegen und eine Kapazität von 650 Wattstunden haben. Aufgeladen können diese sowohl im Roller als auch an einer externen Ladestation bzw. Ladeadapter. Nach Angaben des Herstellers soll das Aufladen jedes einzelnen Akkus nur eine Stunde dauern. Zusätzlich besitzt der Roller ein fest eingebautes Akkumodul basierend auf Lithium-Eisenphosphat-Technologie (LiFePo4) mit 525 Wattstunden Kapazität. Für die Zukunft plant Kymco öffentliche Ladestationen, an denen sich der E-Roller aufladen lässt.
Die vorher genannte Reichweite von 200 km wird nach Informationen von Electrek allerdings nur mit voller Beladung aller fünf Akkupacks erreicht. Fährt man hingegen bloß mit dem eingebauten Akku, beträgt der Stauraum unter dem Sitz 27 Liter, laut Kymco genug Platz für einen vollwertigen Integralhelm.
Es gibt sogar ein einfaches Navi im Display
Beim Design lehnt sich der Kymco Like EV 125 an die Verbrenner-Modelle Like 125 und Like 150 an. Für die E-Version wurde jedoch die Beleuchtung und einige Anbauteile verändert. Ein blauer Rand um das Front- und Hecklicht sowie blaue Zierelemente kennzeichnen das Elektromodell. Die relative hohe Reichweite dürfte sich auch aus dem niedrigen Gewicht von nur 110 kg ergeben. An sonstiger Ausstattung verfügt der E-Roller über Scheibenbremsen vorne und Trommelbremsen hinten.
Neben den üblichen Anzeigen wie Geschwindigkeit und Batteriestatus verfügt das Display über Pfeilanzeigen für ein Navigationssystem. Wie genau das funktioniert ist noch nicht bekannt. In der Verkleidung des Lenkers bzw. vor dem Fußraum befindet sich ein kleines Fach für Handschuhe oder ähnliches, hier wurde auch ein USB-Anschluss zum Aufladen von elektronischen Geräten eingebaut. Nach Angaben von Rideapart soll der Kymco Like EV 125 in der Basisversion schon ab 1.200 Euro zu haben sein. Ein bestätigter Preis für den Verkauf in Deutschland oder ein Lieferdatum steht jedoch noch aus.